Die Spreebrücken zum Kriegsende 1945

Aus
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Seite befindet sich in der Bearbeitung[Bearbeiten]

Die Spree zwischen Berkenbrück und Schleuse „Große Tränke“, ihre Brücken und andere Querungen im April 1945 I. Einleitung In der Märkischen Oderzeitung vom 7.Oktober 2010 erschien ein Artikel des Redakteurs Herrn Uwe Stemmler, indem unter dem Titel :“Kaiser Wilhelm , … „ über die Geschichte der Spreeübergänge in Fürstenwalde , u.a. auch von der Sprengung der „Kaiser -Wilhelm- Brücke“ am 20.4.1945 berichtet wurde.








Unter Bezugnahme auf den Museumsleiter Herrn Guido Strohfeldt schreibt Herr Stemmler von einer von den „Deutschen“ nach der Sprengung „hastig errichteten Pontonbrücke „ Dann hätten die „Deutschen“ die zur „Festung“ erklärte Stadt ,offenbar unter Nutzung der Pontonbrücke, kurzfristig wieder besetzt. Diese Pontonbrücke sei aber letztlich auch zerstört worden, als die „Rote Armee“ endgültig in die Stadt einmarschiert ist. Die zur Schleuse „Große Tränke“ abgetriebenen Teile der Pontonbrücke wären danach von den „Russen „ zur Errichtung einer Behelfsbrücke verwendet worden. Da ich mich in meinen Broschüren :“Ich sah den Dom brennen“ und „Als unser Dom brannte“ (Beide herausgegeben von der St.Marien-Domstiftung zu Fürstenwalde) mit den Zuständen in Fürstenwalde zwischen dem 16. und 25.April 1945 befaßt habe , möchte ich mit diesen Zeilen zu verhindern suchen , daß sich durch den genannten Zeitungsartikel des Herrn Stemmler neue Darstellungen über die Eroberung Fürstenwaldes im April 1945 verfestigen, die dem Kenntnisstand der Heimatforschung des „Freundeskreises Stadtmuseum Fürstenwalde„ widersprechen. Gegenüber Herrn Stemmler wird kein Vorwurf erhoben, denn eine zusammenfassende Darstellung der Vorgänge beim Spreeübergang in den Tagen des Kampfes um Fürstenwalde im April 1945 stand


ihm nicht zur Verfügung. Einige per Telefon gemachte Angaben durch Herrn Guido Strohfeldt hat er wahrscheinlich mißverstanden. II. Die Situation an der Spree im April 1945 Es gab zwischen Berkenbrück und der Schleuse „Große Tränke“ im Frühjahr 1945 folgende feste Spreeübergänge: 1.Autobahnbrücke Berkenbrück 2.Die „Rote Brücke“ der Eisenbahnstrecke Fürstenwalde-Beeskow 3.Die für Fußgänger begehbaren Schleusentore der Schleuse Fürstenwalde 4.Die „Kaiser-Wilhelm-Brücke „ in Fürstenwalde 5.Eine im Herbst 1944 von der „Organisation Todt“ errichtete Pontonbrücke an der „Kleinen Tränke“ in der Nähe von Braunsdorf. 6.Die Schleusentore der Schleuse „Große Tränke“


1. Die    Autobahnbrücke Berkenbrück:   	 

Sie wurde von der deutschen Wehrmacht am 24.4.1945 gegen 03.00 Uhr gesprengt , nachdem die Hauptmasse der deutschen Soldaten der Garnison der zur Festung erklärten Stadt Frankfurt(Oder) sie auf dem Rückzug passiert hatte. Die SS-Panzer-Jagd-Abteilung 561 hatte auf Befehl des Generaloberst Busse eine Besetzung der Brücke durch russische Kampfeinheiten bis dahin verhindert. Quelle:Wilhelm Tieke:Das Ende zwischen Elbe und Oder -Der Kampf um Berlin 1945 Zeitzeugnisse : Pfarrer Sperling S.28 „Als unser Dom brannte“ 18.4.45 < Dann auf den Treck! Auf die Flucht! Es geht vorbei an der Demnitzer Mühle, durch den Wald zum Dehmsee , von dort auf die Reichsautobahn.Im Mondschein fahren wir bis zur Ausweichstelle Rauen.> Siegvart Thomke S.40 „Als unser Dom brannte“ 20.4.45 <Wir sollten uns nach Berkenbrück begeben.Dort überquerten wir auf der Autobahnbrücke die Spree und zogen uns in Richtung Storkow weiter zurück.> Hans Hansen S.41 „wie vor“ <Am 20.4.45 stießen wir bei Berkenbrück an der Spree auf unsere Abteilung.Nach Einbruch der Dunkelheit wurden wir alle auf LKW verladen, auf einer noch intakten Brücke wurde die Spree überquert.>


2. Die „Rote Brücke“    

Sie war eine reine Eisenbahnbrücke der Kleinbahnstrecke Fürstenwalde -Beeskow . Daneben konnte sie von Fußgängern passiert werden.

Zeitzeugnisse Liebrandt S. 31 „Als unser Dom brannte“ 19.4.45 <Über die „Rote Brücke „ setzten wir uns im Dunkeln ab und kampierten im Wald bei Langewahl.> K.Cittlau,(Archiv Wegewitz) Leutnant in Aufkl.Ers. und Ausb.Abt.9 20. oder 21.April 45 <So kam es, daß ich noch( am Trebuser See) in Stellung war , als die Russen in Fürstenwalde Orgien feierten. Bei Nacht und Nebel bin ich mit meinen Leuten auf großen Umwegen über den brennenden Flugplatz zur Kaserne Gartenstraße getorkelt.Zum Glück waren hier keine Russen. Von hier aus Richtung Rote Brücke und an dem Sägewerk (Friedrich)mit einem Holzfloß über die Spree. Die Brücken waren schon gesprengt.> Heinz Senzel S.42 „wie vor“ 20.4.45 <Am späten Abend zogen wir, als Letzte praktisch, über die „Rote Brücke“>



3.Die Schleusentore in Fürstenwalde Sie blieben als Fußgängerübergang während aller Kampfereignisse erhalten. Wahrscheinlich wurde sofort nach der Eroberung des Schleusengeländes durch die sowj.Armee eine einspurig befahrbare , durch Ampel geregelte Pionierbrücke mit Stahlträgern und Holzbohlen in Verlängerung der Mühlenbrücke über die Schleusenkammern gelegt. Diese hatten ihre Funktion verloren, da der Schiffsverkehr auf der Spree vollständig unterbrochen war. . Hannfried Opitz , später Dr.rer.nat und Professor an der MedizinischenFakultät der Universität Halle / Saale , damals 15 Jahre alt , hat die durch Ampel geregelte Pionierbrücke über die Schleusenkammern im Juni 1945 beobachtet, wie er mir am 17.1.2007 mitteilte. Zeitzeugnisse für die Zeit bis zur Eroberung der Schleuse Herbert Fritzsche S. 46 „Ich sah den Dom brennen“ 21.4.45 < Nachmittags fährt Chef u.Herr Gollin ... .noch einmal in die Stadt zurück, um wichtige Sachen zu holen.Über die Schleuse gelangten sie in die Stadt.> Heinz Senzel S.46 „wie vor“ 21.4.45 < Am nächsten Tag (21.4.) kriegten die Frauen einen Einfall, sie müßten noch mal zurück, die armen Ziegen loszubinden. Sie kamen über die Schleuse zur Stadt rein.> Lothar Schulz S. 47 „wie vor“ 21.4.45 < An der Schleuse herrschte ziemlicher Andrang. Soldaten, Volkssturmmänner, Zivilisten; Frauen mit Gepäck und Kindern, alle wollten die letzte Chance nutzen, nur rüber, nur weg. Langsam, viel zu langsam balancierte einer nach dem anderen, die Angst im Nacken , über den schmalen Eisensteg.<

Eva Lobermeier S. 47 „wie vor „ 21.4.45 <Als wir an der Brücke waren …. mußten wir zu unserem großen Schrecken sehen ,daß die Brücke gesprengt war. Vorübergehende Leute sagten uns, daß das Wehr noch stünde.Dies war auch nicht so einfach, denn der Steg war schätzungsweise nur 50 cm breit, sodaß wir mit unseren Wagen zu tun hatten , sie überhaupt hinüber zu transportieren.> Willi Zernicke S.50 „wie vor“ 22.4.45 < Am 22.4.45 flüchteten auch noch einige Einwohner mit den letzten Truppen über die Spree.> Margot Weger S. 48 „Als unser Dom brannte“ 22.4.45 <Mein Vater mußte nach Beendigung der Kämpfe (im Stadtpark) sein Fahrrad in der Wassergasse abstellen und mit 4 weiteren Kameraden weiterlaufen. Da die Spreebrücke gesprengt war ,(mußte er ) über die über die Schleuse gelegten Bohlen balancieren, um zu seiner Familie zu kommen.>


Wolfgang Andres S. 58 „wie vor „ 25.4.45 <Wir kehrten … bereits am 25.4.45 nach Fürstenwalde zurück. Der Weg führte über die Spreeschleuse, wo es einen provisorischen Übergang auf Bohlenbrettern über die Schleusenkammern gab. >


4. Die Kaiser-Wilhelm-Brücke Sie wurde nach in der Mehrzahl übereinstimmenden Berichten am 20.4.1945 gegen 16.00 Uhr von deutschen Wehrmachtspionieren gesprengt. „Im Herbst 1945 wurden die in den Fluß gestürzten Bogen gesprengt. Die Detonation war ähnlich stark wie bei der ersten Sprengung, aber wir waren darauf vorbereitet.“ (Bericht von Prof.Dr.Hannfried Opitz)

Zeitzeugnisse Erhard Zinn S. 19 „Ich sah den Dom brennen“ 16.4.45 >An den Bögen der Spreebrücke konnte man mit Kabeln verbundene Sprengladungen sehen.> Eberhardine Lehmann S. 28 „wie vor“ 17.4.45 <An der Spreebrücke hielten uns sog.“Kettenhunde“ (Feldgendarmerie)auf.> Herbert Fritzsche S.31 „wie vor“ 18.4.45<Auf der Spreebrücke wieder Tieffliegerangriff> Herbert Fritzsche S. 34 „wie vor“ 19.4.45 <Muß auf der Rückfahrt etwa um 15.30 Uhr wieder auf der Spreebrücke meinenWagenstehen lassen und in einen Splittergraben springen, wegen der Tiefflieger.> Rudolf Lehmann,Buch:“Von Steinhöfel zur See „S.115 (Archiv Wegewitz) <Am 19.April ging es weiter durch die Lindenstraße am Exerzierplatz vorbei ,hinein in die Stadt.Hier wimmelte es von Militär,Fahrzeugen und Flüchtlingen mit und ohne Gefährt.Alle wollten so schnell wie möglich zur Spreebrücke und auf die andere Flußseite, denn wer wußte schon,wann die Brücke gesprengt wird >


Wolfgang Andres S. 35 „wie vor“ 19.4.45 > Die Spreebrücke war noch intakt, aber die Sprengsätze waren schon angebracht.Ich hatte mich schon viel früher über die Zündschnüre gewundert, die deutlich sichtbar an verschiedenen Stellen herunter hingen.> Margarete Baetge S.36 „wie vor“ 19.4.45 <Zu Hunderten strömte die Bevölkerung über die Brücke, die dem Bombenregen standgehalten hatte.> Herbert Fritzsche S.38 „wie vor“ 20.4.45 > 15.30 Uhr Brückensprengung in Fürstenwalde> Wolfgang Albert S.39 „wie vor“ 20.4.45 <Als wir an die Spree kamen, saßen Pioniere in den Stahlträgern der Bogenbrücke und brachten Sprengladungen an> Willi Zernicke S.40 „wie vor“ 20.4.45 <Die Brückensprengung erfolgte meines Wissens ganz bestimmt am 19.4.45 ,nachmittags zwischen 14 und 15 Uhr.> ( Eine von mehreren abweichenden Darstellungen! d.Verf.) Es stimmt,wie Herr Senzel vom Wasserstraßenamt auf Grund alter Akten angibt. Die Prähme vom damaligen Wasserbauamt standen unter dem nördlichen Betonteil der Brücke. Mit ihrer Hilfe wurden die Sprengladungen an den Widerlagern angebracht.Die Sprengladungen für den Stahlteil kamen in die bereits beim Bau vorgesehenen Sprengkammern. Als die Brücke gesprengt wurde, hatten sich die deutschen Truppen bereits über die Spree nach Süden abgesetzt.> Heinz Senzel S. 42 „wie vor“ 20.4.45 <Es war am Freitag, den 20.4.45.In der Lindenstraße bekamen wir den Bescheid, daß gerade die Spreebrücke gesprengt worden sei.> Irene Selke S.42 „wie vor“ 20.4.45 < Wir sind dann mit einem Handwagen über die Spreebrücke, die noch stand, in Richtung Selchow gelaufen.> Eberhardine Lehmann S.43 „wie vor“ 20.4.45 < Auf dem Rückweg wollte man ihn (den Vater) nicht mehr über die zur Sprengung vorbereitete Brücke lassen. Kaum war er in Ketschendorf am anderen Ufer , ging die Sprengung los. Paul Schmidt S. 43 „wie vor“ 20.4.45 < Als ich an die Spreebrücke kam, wurde ich von einem Posten angehalten, der mir die Überquerung der Brücke verweigerte. Ich versuchte es dann an der Schleuse, doch dort war die Überquerung auch nicht möglich.Dann jedoch verließ der Posten die Brücke und der Weg war für mich frei. Das war am 20.4.45 gegen 14.00 Uhr.Um 16.00 Uhr wurde die Brücke dann gesprengt.> Heinz Kreutzarek S. 45 „wie vor“ 20.4.45 <Mein Vater fuhr noch einmal mit dem Fahrrad zurück. .. Kurz bevor die Spreebrücke gesprengt wurde, kam er noch rüber.> Günter Mord S. 45 „wie vor“ 20.4.45 < Gegen Mittag machte ich mich mit meiner Mutter … mit Handwagen und Fahrrad auf den Weg nach Kolpin.Das war noch vor der Sprengung der Brücke.> Armin Engel S. 45 „Als unser Dom brannte“ 21.4.45 < >Ich hatte den Eindruck, jeder sah zu, sich so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen.Das wurde offensichtlich, als ich mit meinem Häuflein an die Spreebrücke kam, die man vorsorglich mittlerweile gesprengt hatte, ohne auf uns zu warten. Zm Glück lag die Brücke halb im Wasser- es war eine stählerne Bogenbrücke-und wir konnten uns über verbogene Eisenteile hinüber hangeln.Aus der schwarzen Tiefe hörten wir dabei Hilferufe von denen, die ins Wasser gefallen waren und der senkrechten Uferwände wegen nicht mehr heraus konnten.>


Walter Puhlmann . 20.4.45 Archiv Wegewitz

















5. Die Pontonbrücke  

Wolfgang Weber, (Chronik Rauensche Ziegelei) <Todt-Brücke: Die Organisation Todt (OT) war untergebracht u.a. bei Ramm(Kiesweg 9). In der Garage von Stabenow hatte die OT ein Lager eingerichtet. Die Brücke , im Volksmund Todt-Brücke , war kurz vor Frontwechsel fertig geworden und soll auch genutzt worden sein. Zwischen den aus Holzpfählen bestehenden Brückenköpfen waren drei Kähne mit Brückenteilen verankert, die bei Frontwechsel stromabwärts trieben.Der Rest war gesprengt worden.Später wurden die noch brauchbaren Teile zumWasserstraßenamt gezogen. Der nachrutschende Böschungssand bildete Jahre für die Ziegelei´er eine Badestelle.>


Sie wurde ebenfalls von deutschen Soldaten – möglicherweise von Angehörigen von SS- Verbänden- zunächst zerstört , zumindest teilweise. Ein Zeitpunkt konnte bisher nicht ermittelt werden. Danach sind die Restbestände der Pontons offenbar sehr schnell von der sowjetischen Armee wieder instandgesetzt worden, wie aus dem Bericht des Joachim Fehr über seine Spreeüberquerung in der Nähe der Kaserne an der Braunsdorfer Straße zu schließen ist. Ob die Pontonbrücke noch am 17.4.45 als fester , vollsständiger Spreeübergang existiert hatte, ist fraglich, wenn man den Bericht der Zeitzeugin Christa Linke liest.

Danach haben am 17. oder 18.4.45 die Schleppdampfer der aus Ketschendorf stammenden Familie Reetz , sowie andere Schiffe , die Schleuse „Große Tränke „ erreicht bzw. passiert. Das ging nicht , ohne den Standort der Pontonbrücke zu passieren. Diese Pontonbrücke war daher entweder bereits nicht mehr komplett oder sie ist , um den Schiffsverkehr zu ermöglichen , irgendwie -vielleicht auch nur vorübergehend - geöffnet worden. Andererseits läßt der Bericht des Ewald These die Vermutung zu , daß eine SS-Einheit diese Brücke etwa am 19. 4.45 noch zum Rückzug genutzt hat. Die von Armin Engel benannten russischen Schwimmpanzer an der Kaserne Braunsdorfer Straße , also dort, wo die Pontonbrücke übereinstimmend gelegen war, könnten vor der Wiederherstellung einer funktionsfähigen Brücke Verwendung gefunden haben, um den Widerstand der deutschen Soldaten zu brechen. Joachim Fehr (Archiv Wegewitz)












Zeitzeugnisse Anneliese Schwarz , Archiv Wegewitz, 17.4.45 <Gegen 17 oder 18 Uhr ziehen wir mit unserem Wagen in den Wald. An der „Kleinen Tränke“ treffen wir auf eine Ponton-Einheit, bei der wir übernachten können, in ausgehobenen Erdgruben.> Christa Linke geb.Reetz S. 25 „Als der Dom brannte“ 17.4.45 < Mein Großvater meinte, daß wir einen zweiten Angriff in unserem Haus nicht überstehen werden.Außerdem hatte er die Nachricht, daß die Spreebrücke und auch die Schleusen gesprengt werden sollten. Dort waren zwei Schleppdampfer von uns stromabwärts stationiert. ... Wir erreichten alle die beiden Dampfer und legten ab.....

Mit uns waren einige Schiffe unterwegs, z.B.Versorgungskähne der Wehrmacht und Herr Vowe, Vorstandsmitglied der Bank Einigkeit , der Unterlagen der Bank auf seinem Kahn zu retten versuchte.Nach meiner Erinnerung wurde während der Flucht (in Havelberg , etwa 1 Woche später) noch vom Kahn des Herrn Vowe Geld ausgezahlt ! < (Eine Recherche am 24.11.2010 im Archiv der jetzigen Volks-und Raiffeisenbank Fürstenwalde -Seelow-Wriezen e.G. ergab, daß aus Eintragungen in der „Salden-Liste/Sparkonten 1944/1945 Seite 1 ,Buchstabe Re – Bestand am 30.4.1945 „ der Schluß gezogen werden könnte, daß von den Sparbüchern -Christa Reetz (jetzt Linke) (Damals 6 Jahre alt), Pauline Reetz, Ursula Reetz und Walter Reetz diese Abhebungen getätigt worden sein können. Die Höhe der abgehobenen Beträge hat mir die Bank aus „Datenschutzgründen“ nicht genannt. ) Christa Linke geb. Reetz S. 29 „wie vor“ 18.4.45 <An der Schleuse „Große Tränke“ oder Wernsdorf , wir wissen es nicht mehr genau, entstand ein Stau.Es ging nicht voran.> Ewald These S.32 „wie vor“ 19.4.45 <Am Donnerstag, den 19.4.45, als meine Frau wieder auf die Straße kam ,war die SS nicht mehr zu sehen.Sie fand viele SS-Sachen auf der Straße liegend.Die Spur zog sich über die Notbrücke bis zur Braunsdorfer Straße. Armin Engel S. 53 „Als unser Dom brannte“ 23.4.45 < Der Russe war mit einigen Schwimmpanzern über die Spree gesetzt und bewegte sich durch das Wald- und Buschgelände auf die Kaserne (an der Braunsdorfer Straße) zu.<


6. Die Schleusentore der Schleuse „Große Tränke“  

Sie blieben als Fußgängerübergang während aller Kampfereignisse erhalten. Zeitzeugnisse Eberhard Walter S. 42 „wie vor“ 20.4.45 < Wir sind am 20.4.45 über die Schleuse „Große Tränke“ (Wehrbrücke) geflüchtet.Die große Brücke in der Stadt war noch nicht gesprengt. Man sagte uns, es hätte keinen Zweck, dort den Übergang über die Spree zu versuchen, da heute gesprengt werden soll.>


III. Eine andere Behelfsbrücke über die Spree, als die bis in die 60 er Jahre existierende Holzbrücke auf der Schleuseninsel , ist mir bisher nicht genannt worden. Eine vorläufige Brücke, errichtet aus Teilen der ehemaligen Pontonbrücke , die von der russischen Armee aus dem Bereich „Große Tränke“ zur Fürstenwalder Schleuse geschleppt wurden , entspricht auch nicht den Erinnerungen z.B.des Herrn Peter Kramer, Jahrgang 1936, der stets am Goethe Platz in Fürstenwalde wohnhaft war und daher die Verhältnisse bezüglich des Übergangs über die Spree im Gedächtnis hat , wie er mir mitteilte. Auch das Wasserstraßenamt Fürstenwalde hat keine andere Informationen . Alsbald nach der Eroberung der Stadt Fürstenwalde am 22.4.1945 begannen die sowjet-russischen Truppen unter Verwendung deutscher Kriegsgefangener als Arbeitskräfte mit der Errichtung der Holzbrücke über einen Teil der Schleuseninsel.


Wie aus dem Brief des Militärarchivs Podolsk vom an mich zu entnehmen, gehörten zu den Truppen, die Fürstenwalde erstürmten , auch mehrere Pioniereinheiten .

Zeitzeugnis Anneliese Schwarz , (Archiv Wegewitz) 16.Mai 1945 <Aus Plänitz bei Neustadt(Dosse) sind wir am 6.Mai losgezogen. 10 Tage lang liefen wir jeweils etwa 25 km , bis wir am 16.Mai daheim ankamen – ängstlich über die Brücke-Holzbrücke- gingen.Unser Haus stand noch.Dankbarkeit erfüllte uns.


Joachim Fehr . (Archiv Wegewitz)